NDM + LM Mehrkampf am 13./14.05.2023 in Papenburg
- Podestplätze und verteidigter Mannschaftstitel -
B.K. Jeder Zehn- und Siebenkampf hat Höhen und Tiefen. Wenn man hinfällt, muss man wieder aufstehen und weiterkämpfen. Diese beiden Aussagen sind in der Welt der Leichtathletik allgemein bekannt, doch die Athletinnen und Athleten der Trainingsgruppe von Hillrich Onnen und Max Trosien können spätestens nach den Landes- und Norddeutschen Mehrkampfmeisterschaften in Papenburg bestätigen, dass beide absolut wahr sind. Und manchmal auch schmerzhaft.
In den Siebenkampf der U23 startete Lea Zybur furios mit einer deutlichen Verbesserung ihrer Bestzeit über die 100m Hürden auf 15,55s. Auf einen ordentlichen Hochsprung (1,56m) folgte jedoch ein eher ernüchterndes Kugelstoßen. Dass sie sich davon jedoch nicht unterkriegen lassen wollte, bewies Lea anschließend mit einer neuen Bestleistung von 27,59s über die 200m-Strecke, welche den ersten Tag abschloss. Nach einem guten Weitsprung (5,12m) und einem durch eine Rückenverletzung eingeschränkten Speerwurf erkämpfte sich Lea am zweiten Tag mit insgesamt 4.147 Punkten und ihrem damit bisher zweitbesten Siebenkampf den Silberrang in der Landesmeisterschaftswertung sowie den 5. Platz in der NDM-Wertung.
Zum allerersten Mal ging bei den Frauen Annica Görlitz in einem Siebenkampf an den Start. Die Nervosität vor dieser neuen anspruchsvollen Aufgabe meisterte sie jedoch überzeugend mit 4 Bestleistungen in 4 Disziplinen am ersten Tag (100m Hürden 18,11s; Hochsprung 1,36m; Kugel 7,84m; 200m 27,53s). Nachdem sie am zweiten Tag den Weitsprung und den Speerwurf überstanden hatte, zeigte sie ein mutiges 800m-Rennen, welches sie auf der ersten Runde sogar anführte und konnte ihren ersten Siebenkampf glücklich mit 3.189 Punkten und damit dem 8. Platz bei der LM sowie dem 11. Platz der NDM beenden.
Einen unglücklichen Start in den Siebenkampf erwischte Jessica Jaedicke. Gleich in der ersten Disziplin, dem Hürdenlauf, stürzte sie an der drittletzten Hürde, doch sie rappelte sich wieder auf und lief das Rennen zu Ende. Deutlich vom Sturz gezeichnet und von Schmerzen eingeschränkt kämpfte sie sich dennoch von ihren Teamkolleginnen unterstützt durch die Disziplinen und beendete den Siebenkampf letztendlich tapfer mit 2.167 Punkten und dem 17. Platz der NDM und dem 14. Platz der LM. Gemeinsam belegten Lea, Annica und Jessica in der Mannschaftwertung der Frauen den 7. Platz der NDM und den 6. Platz der LM.
Im Zehnkampf der Männer war Benjamin Küch nach dem ersten Tag unter anderem dank einer neuen Bestweite im Kugelstoßen (10,83m) und dem Disziplinsieg über 400m (51,12s) auf einem guten Weg in Richtung der 6.000-Punkte-Marke, welche eine neue Bestleistung und die Qualifikation für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften hier in Hannover bedeutet hätte. Doch auch ihn ereilte das Sturzpech, als er zu Beginn des zweiten Tages im 110m-Hürdenlauf an der vorletzten Hürde hängenblieb und stürzte. Er war zwar schnell wieder auf den Beinen, sodass er das Rennen beenden konnte, jedoch verpasste er die wichtigen Punkte und damit die Möglichkeit im Kampf um die DM-Qualifikation. Nachdem der erste Schock verdaut war, wandelte Benjamin den Frust in den beiden folgenden Disziplinen in neue Bestleistungen im Diskuswurf (32,48m) und im Stabhochsprung (3,00m) um. Mit dem schnellsten 1500m-Lauf des Abends in 4:37,27min kämpfte er sich am Ende sogar noch mit 5.453 Punkten auf den Bronzerang der Norddeutschen und den Silberrang der Landesmeisterschaften zurück.
Tim Rethfeldt ging trotz Trainingsrückstand durch einen einmonatigen Aufenthalt zur Unterstützung einer Hilfsorganisation für Kinder mit Behinderungen in Uganda an den Start. Diesen ließ er sich jedoch insbesondere im 400m-Lauf nicht anmerken, welchen er mit einer neuen Bestzeit von 55,08s beendete. Am zweiten Tag ließ er im Diskuswurf (19,57m) und im abschließenden 1500m-Lauf (5:06,85min) weitere Bestleistungen folgen, sodass er den Zehnkampf sogar mit einer neuen Bestmarke von 4.298 Punkten beenden konnte. Dies bedeutete in der Endabrechnung den 7. Platz der NDM sowie den 6. Platz der LM.
Ebenfalls im Zehnkampf trat Niklas Frank an. Nach einem schwierigen ersten Tag gelang ihm am zweiten Tag zu Beginn eine neue Bestzeit von 20,88s. Auch im Stabhochsprung (2,60m) und im Speerwurf (25,81m) ließ er neue Bestleistungen folgen. Die insgesamt erzielten 3.523 Punkte ließen ihn den Zehnkampf auf dem 8. Platz der NDM und dem 7. Platz der LM abschließen.
Die gemeinsam erzielten Punkte von Benjamin, Tim und Niklas bedeuteten zum Abschluss den Gewinn der Zehnkampf-Mannschaftswertung der Männer und damit die Verteidigung des Landesmeister- und des Norddeutschen Meistertitels des Vorjahrs.
An diesem anstrengenden Wochenende freuten sich alle sechs Mehrkämpfer:innen über die hervorragende Betreuung durch ihre Trainer Hillrich Onnen und Max Trosien, sowie die Unterstützung der mitgereisten Trainingsgruppenmitglieder Niklas Maas und Jan Jüngerink, welche den Trainern und Athlet:innen tatkräftig zur Seite standen.
Das Wochenende war insgesamt nicht nur von perfektem Mehrkampfwetter, sondern leider auch von teils massiven Zeitplanverzögerungen – bedingt vor allem durch nur eine verfügbare Stabhochsprunganlage — geprägt, unter denen vor allem die Zehnkämpfer zu leiden hatten, die insgesamt über 20 Stunden auf der Anlage des Waldstadions verbrachten und ihre letzte Disziplin über 3 Stunden später als geplant beendeten.